15
.
10
.
2024
Alexander Sindermann B.A.

Unser Standpunkt hierbei ist eher, dass wir dazu raten in marktbreite Geldmarktfonds zu investieren und das aus folgenden Gründen:

1. schnellere Partizipation an der Marktentwicklung/Zinsentwicklung (nach oben)

2. breitere Streuung von Schuldnern (kein Einzelrisiko des Schuldners)

3. breitere Streuung der Schuldner nach Branchen (nicht nur Finanzinstitute)

4. aktives Risikomanagement da nur in Topbonitäten investiert wird

Wir sehen aktuell bei einzelnen Instituten ist der Kapitalbedarf sehr groß und es kann bei der Auswahl eines Institutes nicht ganz ausgeschlossen werden – ob es nicht durch kurz vorm „Kippen“ steht.

Auch beobachten wir das die Warnmeldungen der BaFin seit Jahresanfang, was den Entzug von Geschäftserlaubnissen, Nachforderung von Kapital oder gar Bankenmoratorien (Einzelinstituten). zunimmt

Nichtsdestotrotz würden wir noch nicht von einer allgemeinen Bankenkrise sprechen. Die Einlagen sind aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung grundsätzlich bis 100.000 Euro gesichert. Darüber hinaus bieten die unterschiedlichen Institutsgruppen (Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken und Privatbanken) eigenen Einlagensicherungssystem die höhere Beträge versichern. Diese Systeme haben in der Vergangenheit gut und vor allem geräuschlos funktioniert.

Die Banken sind im Gegensatz zu 2008 besser reguliert. Gleichwohl sehen wir einzelne Marktteilnehmer wie z.B. die Silicon Valley Bank (SVB) die aufgrund der Marktentwicklungen in Schieflage geraten. Der Grund in diesem Fall ist, dass es leider kein ausreichendes Risikomanagement und Absicherungsgegengeschäfte für die gestiegenen Zinsen gab. Dieses Problem können auch kleinere Institute haben (daher ist auch der Index für regionale US-Banken in den letzten Tagen relativ stark gefallen).

Sonderfall Credit Suisse – leider ist die renommierte Bank bereits seit einigen Jahren in einer schwierigen Situation und die Zinsentwicklung scheint ihr gerade noch den Rest zu geben. Wir sehen uns leider darin bestätigt, dass wir bereits seid vielen Jahren nicht mehr mit der Credit Suisse (wie auch der UBS) in der Schweiz zusammenabreiten.

Beide Institute haben den Sprung außerhalbe des Wealth Management wie z.B. dem Investmentbanking nie richtig geschafft. Die exponierte Marktstellung im Wealth Management hatten einen Markteintritt in nahe liegende Massenmärkte nie zugelassen und der Heimatmarkt ist seit vielen Jahren aufgeteilt und die Erträge im hochsensiblen UHNWI-Segment sind nicht ohne weiteres nach oben skalierbar und Fusionen waren ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr (unter gesichtswahrenden Umständen für beide Seiten CS und UBS) möglich.

Wir gehen sehr stark davon aus, dass die Credit Suisse nach dem Wochenende eine andere Bank sein wird, als heute.

Wie wird die EZB reagieren?

Heute (16.03.2023) – ist eine reguläre EZB-Sitzung. Es wurde erwartet, dass die Zinsen weiter angehoben werden. Im Gegensatz zu USA ist der Marktzins in Europa noch niedriger und die Inflationsdynamik ist noch nicht derart gebrochen wie es in den USA der Fall ist. Damit hat die EZB eine schwierigere Ausgangslage als die Fed in den USA – wir gehen jedoch davon aus, dass die heutige Zinsanhebung eher vollzogen wird (wobei die Aussetzung genauso wahrscheinlich ist).

Wir sehen aktuelle zwar Stress in den Systemen – aber dieser ist noch nicht so groß, dass man eine derartige Kehrtwende (die auf der anderen Seite einen erheblichen Glaubwürdigkeitsverlust nach sich ziehen würde) zum jetzigen Zeitpunkt vollzieht. Aus unserer Sicht würde die EZB damit sogar die aktuellen Entwicklungen eher befeuern, da der Markt noch die Geschehnisse als Einzel- und Sonderfälle einordnet.

Aus unserer Sicht stellen die Bewertungsverluste bei Anleihen (speziell mit langen Laufzeiten) nur im Fall außerordentlich hoher Liquiditätsforderungen der Kunden ein wirkliches Problem dar. Ein substantielles Probleme wäre, wenn die Geschäftsmodelle der Banken nicht mehr aufgrund des gestiegenen Marktzinses (gegen das Sie sich nicht durch Gegengeschäfte abgesichert haben) aufgehen würden z.B. im Kredit- und Einlagengeschäft. Hier sehen wir ernsthafte Risiken bei den europäischen und deutschen Banken – deren Folgen sich aktuelle noch nicht abzeichnen und durch Zinssenkungen (oder Absicherungsgeschäfte) beheben lassen können.

Was empfehlen wir Kunden?

Wie immer don´t Panic – der Finanzmarkt gleicht Risiken in Summe aus. Grundsätzlich halten wir es (schon immer) für nicht so vernünftig, wenn große Summen bei einzelnen Banken veranlagt werden (aus strategischen Überlegungen). Wer Rücklagen für zwei, drei Monaten auf den Konten liegen hat – der sollte dies auch so belassen. Wer über 100.000 Euro an Anlagen hat, sollte Alternativen wie Geldmarktfonds prüfen. Wer Gelder kurz- bis mittelfristig nicht benötigt – sollte Sie in Anlagen wie kurzfristige Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen (direkt oder auf Fondsbasis) mit guten bis sehr guten Bonitäten investieren. Bitte lassen Sie sich zuvor von fachkundigen Beratern hierzu beraten. Da wir gern bei diesen Themen die Bewertung der Situation aus strategischen Gesichtspunkten vollziehen (und unsere Kunden wie auch wir sehr gut damit fahren) – würden wir dazu raten die Perspektive um diese Dimension zu erweitern (und sich nicht vom Tagesgeschehen treiben zu lassen).

Positionsprüfung (SVB und CS) in unseren Kernstrategien:

Wir haben die letzten Tage unsere Kernstrategien auf Positionen in die Banken SVB und CS geprüft.

Ansatz SVB in % CS in % des Anlagevermögens

Aktien weltweit 0,042% 0,016%

Aktien weltweit nachhaltig 0,043% 0,020%

Aktien weltweit (Value) 0,054% 0,008%

Aktien Europa (Value) -,--- 0,306%

Gesamt (alle Strategien) 0,139% 0,350%

Anleihen aus Anleihensstrategien – die Anleihen fallen raus, sobald Sie ein gewisses Bonitätsrating nicht mehr haben (somit ist die Gefahr einer latent Ausfallgefährdeten Anleihe im Bestand zu haben eher vollständig ausgeschlossen).

Wir sehen damit einmal mehr unseren Ansatz der sehr breiten und weiten Streuung auf homöopathische Positionen in einzelne Vermögenswerte bestätigt.

Lindenberg der 16.03.2023 Alexander Sindermann B.A.

Erfahre mehr
Erfahre mehr

Kontaktieren Sie uns – Wir beraten Sie gerne.

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen! Schreiben Sie uns einfach Ihre Wünsche und Ziele. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen persönlich Ihre finanziellen Vorstellungen zu besprechen. Nach Ihrer Nachricht setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung.

Vielen
Dank!

WIR MELDEN UNS
SCHNELLSTMÖGLICH
ZURÜCK.
Oops! Something went wrong while submitting the form.